Nicht nur bei jungen Eltern ist das Bewusstsein für die Umwelt gestiegen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur liegt uns allen am Herzen. Da immer mehr Kinder an Allergien leiden, versucht man, so viele Risiken, wie möglich, auszuschalten. So wird nicht nur bei der Ernährung Wert auf ökologische Produkte gelegt. Auch gesundes Wohnen ist entscheidend für Wohlbefinden und gesundes Aufwachsen. Biomöbel versprechen zumindest dem Namen nach ein gesundes Raumklima ohne schädliche Ausdünstungen. Aber stammen Biomöbel auch aus Holz, das nachhaltig abgeholzt wird? Kann man gesundes Wohnen in Biomöbeln überhaupt mit seinem Umweltgewissen vereinbaren? Fragen, die verunsicherte Verbraucher beschäftigen, sollen mit Prüfplaketten an den Möbeln beantwortet werden. Sind zertifizierte Möbel wirklich besser als Möbel ohne Plakette?
Was sind zertifizierte Möbel?
Das Fairtrade Siegel ist das Zeichen für fairen Handel. Damit werden nur solche Produkte ausgezeichnet, bei denen sichergestellt ist, dass Arbeits- und Lebensbedingungen aller Bauern und Beschäftigten in Plantagen und Betrieben in den Entwicklungsländern verbessert werden. Kinderarbeit ist dabei grundsätzlich nicht erlaubt. Produkte, die mit dem Fairtrade Siegel ausgezeichnet werden, sind vor allem Lebensmittel und Kleidung. Aber auch Blumen, vor allem Rosen, aus fairem Handel sind sehr beliebt. Neuerdings werden auch Möbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit dem Fairtrade Siegel ausgezeichnet. Möbel mit dem FSC-Siegel stammen aus Betrieben, die sowohl die ökonomischen, ökologischen und sozialen Standards des Forest Stewardship Council (FSC) einhalten. So sind Möbel mit dem FSC-Siegel zweifach zertifizierte Möbel. Nur fair gehandelte Waren, bei denen auch Aspekte der Nachhaltigkeit eingehalten werden, erhalten das FSC-Siegel.
Sind zertifizierte Möbel auch Biomöbel?
Nicht alle Fairtrade Möbel können gleichermaßen als Biomöbel bezeichnet werden. Der Europäische Verband ökologischer Einrichtungshäuser lässt Möbel und Materialien bei unabhängigen Prüfinstituten auf Schadstoffe testen und vergibt nur dann das Öco Control Siegel, wenn Holz, Polster und Bezugsstoffe der getesteten Rohstoffe alle Kriterien aus ökologischer Sicht erfüllen. So muss das verwendete Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Bevorzugt sollen europäische Hölzer verarbeitet werden. Es dürfen nur Lasuren, Naturharzöle und Wachse auf natürlicher Basis verwendet werden. Auf Metall soll so weit wie möglich verzichtet werden. Kleber sollen äußerst sparsam oder gar nicht eingesetzt werden. Bezugsstoffe müssen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und schadstofffrei sein. Weitestgehend erfüllen auch zertifizierte Möbel mit dem FSC-Siegel diese Kriterien. Allerdings muss man beachten, dass Hölzer aus Entwicklungsländern einen weiten Transportweg zurücklegen. Wer sichergehen will, sollte beim Möbelkauf darauf achten, dass die gewählten Einrichtungsgegenstände sowohl das FSC-Siegel als auch das Öco Control Siegel tragen.
Sind zertifizierte Möbel modern?
Zertifizierte Möbel werden aus meist massivem Holz gefertigt. Da in vielen Fällen auch auf Kleber und Schrauben verzichtet wird, werden nachhaltige Möbel oft zumindest teilweise in Handarbeit hergestellt. Man erwirbt also kein Massenprodukt und wird auf viele Jahre Freude an dem Möbelstück haben. Auch der gesundheitliche Aspekt sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden. Die meist offenporige Oberfläche von Biomöbeln verbessert das Raumklima und sorgt für eine optimale Luftfeuchtigkeit. Geprüfte Bezugsstoffe dünsten keine Schadstoffe aus. Auch optisch stehen zertifizierte Möbel modernen Designermöbeln in nichts nach. Sie bestechen meisten durch einen zeitlosen Stil, der auch nach Jahren noch gefällt. Zudem setzten immer mehr junge Designer ihre innovativen Ideen im Sinne der Nachhaltigkeit um.